SPÖ-Herr und SP-Reisinger: AKW Temelín endlich vom Netz nehmen! Atomkraft stellt Gefahr dar und ist keine Lösung für die Klimakrise
Vor dem AKW Temelín machten vergangenen Freitag SPÖ-Nationalratsabgeordnete Julia Herr und SPÖ-Bundesrat Dominik Reisinger auf die Gefahr durch Atomkraft aufmerksam. Gerade das Atomkraftwerk Temelín nahe der oberösterreichischen Grenze fiel in der Vergangenheit vermehrt durch Zwischenfälle auf – zuletzt am 15. Mai 2020, als ein Zwischenfall zur automatischen Sofortabschaltung von Reaktorblock 1 führte. „34 Jahre nach Tschernobyl und neun Jahre nach Fukushima erinnern Zwischenfälle wie jener im AKW Temelín daran, wie gefährlich Atomkraft ist“, so die SPÖ-VertreterInnen. Sie fordern, dass „sich Österreich mit seiner konsequenten Anti-Atom-Politik noch stärker für einen europäischen und weltweiten Atomausstieg einsetzt.“
Dazu brachte die Nationalratsabgeordnete Herr bereits im Juni einen Antrag ins Parlament ein. Auf diese Initiative hin sprachen sich alle im Nationalrat vertretenen Parteien Anfang Juli dafür aus, dass das AKW Temelín vom Netz genommen werden sollte. Diesem Anliegen verliehen Reisinger und Herr heute Nachdruck. „Die Betriebsgenehmigung für das AKW Temelín darf nicht verlängert werden. Stoppen wir diese Gefahrenquelle nur 60 Kilometer vor unserer Grenze!“, so Reisinger und Herr.
Julia Herr, SPÖ-Umweltsprecherin, spricht sich auch klar gegen Versuche auf europäischer und internationaler Ebene aus, Atomkraft als Mittel gegen die Klimakrise zu positionieren. „Eine starke Lobby möchte uns Atomkraftwerke als Alternative zu Kohle- und Gaskraftwerken einreden. Solchen Bestrebungen müssen wir einen Riegel vorschieben. Atomkraftwerke sind tickende Zeitbomben und keine Lösung für die Klimakrise!“, so Herr. Beim Treffen mit Manfred Doppler, Geschäftsführer des Anti-Atom-Komitees, stand daher auch ein vollständiges Abdecken des österreichischen Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien im Zentrum, um nicht nur unabhängig von fossilen Energieträgern, sondern auch von Atomstrom-Importen zu werden.
Ein klares Nein kommt auch zu den geplanten Atommüll-Endlagern in Tschechien. Durch die grenznahe Lage gefährden sie unteranderem auch das Grundwasser in Österreich. „Atommüll belastet die Erde noch für zehntausende Jahre. Das ist absolut unverantwortlich gegenüber allen zukünftigen Generationen!“, so Bundesrat Reisinger. Für die SPÖ-VertreterInnen ist mit Tschernobyl, Fukushima, laufenden Zwischenfällen und dem wachsenden Problem mit Atommüll klar: „Atomkraft ist nicht die Zukunft. Atomkraft darf keine Zukunft haben!“
Rohrbach, 14. September 2020