Equal Pay Day – der Tag an dem Männer das Jahresgehalt von Frauen bereits verdient haben
Bundesrat Bgm. Dominik Reisinger: „Die Lohnschere zwischen Männern und Frauen ist ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft“
Alle Jahre richtet sich rund um den Equal Pay Day die Aufmerksamkeit auf die völlig ungerechtfertigten Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern. Im Oberösterreichvergleich liegt Rohrbach im hinteren Drittel. Nur in den Bezirken Freistadt, Perg, Urfahr, Steyr-Land und Wels-Land verdienen Frauen weniger.
Der Equal Pay Day (heuer ist es der 27. September bei uns im Bezirk) ist jener Tag, ab dem Frauen bis zum Jahresende de facto GRATIS arbeiten. Das heißt: Männer haben bereits heute das Jahresgehalt von Frauen verdient.
Der Einkommensnachteil von weiblichen Beschäftigten gegenüber ihren männlichen Kollegen beträgt bei uns im Bezirk 26,20 %. „Von gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit sind wir noch immer meilenweit entfernt“, betont Bezirksfrauenvorsitzende Ingrid Groiß.
Die Gründe dafür sind bekannt:
- Frauenbranchen sind meist schlechter bezahlt,
- Frauen übernehmen einen Großteil der unbezahlten Arbeit (Kinderbetreuung, Haushalt, Pflege) und
- Frauenkarrieren knicken oft nach der Geburt des ersten Kindes ein.
Die ungerechtfertigten Einkommensunterschiede wirken nach und münden dann in niedrigen Frauenpensionen.
Einkommensarmut heißt immer auch Altersarmut!
„Die Lohnschere zwischen Männern und Frauen ist ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft. Wenn wir es nicht endlich schaffen, Männer und Frauen für gleichwertige Tätigkeit gleich zu bezahlen und vor allem DienstnehmerInnen in „Frauenbranchen“ besser zu entlohnen, treiben wir bewusst Frauen in die Altersarmut. Sie werden eine Pension bekommen, von der sie nicht leben können“, unterstreicht Bundesrat Bgm. Dominik Reisinger die Wichtigkeit einer fairen und guten Entlohnung für Frauen.
„Wir setzen uns daher noch mehr dafür ein, dass es beim Einkommen endlich Gleichstand statt Stillstand gibt! Wir fordern gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit, mehr Frauen in Führungsetagen, Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen mit passenden Öffnungszeiten, Unterstützung für pflegende Angehörige und innerbetriebliche Frauen-Förderungen“, so Frauenvorsitzende Groiss abschließend.
Rohrbach, 28. September 2020