SPÖ Bezirksorganisation Rohrbach

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70 Jahre Parteimitgliedschaft

BERG/Oepping. Hört man Josef Hofer zu, hat man fast das Gefühl, man schmökert im Bestseller "Der Hundertjährige…", so viel hat der 89-Jährige zu erzählen – nicht ohne Schmäh und Selbstironie. Der Krieg prägte den Bauernsohn aus Katzing bei Oepping nicht nur geistig, sondern auch körperlich. Einen Fuß verlor er ganz, einen beinahe. Aber vor allem politisch festigte sich Hofers Einstellung in den Kriegsjahren: "Mit den Rechten habe ich nie was am Hut gehabt und auch zu den Schwarzen wollt ich nicht mehr gehen", erzählt er heute. Ein roter Steinhauer aus der Nachbarschaft begeisterte ihn für die "Sozi" – denn als solcher bezeichnet er sich heute noch. Namensänderungen der Partei hin oder her, 70 Jahre ist er nun dabei. Grund genug für die Sozialdemokraten im Bezirk ihn mit einer Urkunde und mit einem Kreisky-Füller zu ehren. Der bereitet ihm besonders große Freude: "Bis nach Wien sind wir gefahren, um den Kreisky zu sehen. Aber einmal ist er sogar nach Haslach gekommen", erinnert sich der Genosse, der im März seinen 90er feiert. Auch den Jörg Haider habe er sich angesehen, in Rohrbach am Stadtplatz: "Dem habe ich nie recht geglaubt", sagt Hofer. Dass er als Sozialdemokrat immer ein wenig der Außenseiter war, habe ihn nie gestört. "Damals war es schon noch so, dass man als Roter bekannt war, manchmal hat man auch eine Watschn bekommen. Die haben genau gewusst, wer wen wählt", sagt er heute. Dennoch haben ihm erst die Partei und der Kriegsopferverband zu einer kleinen Rente verholfen.Tauben und PolitikTrotz seiner Kriegsverletzung arbeitete er in einem Holzbetrieb in Aigen und heiratete seine Maria. "Sie ist im 44er Jahr zu Lichtmess zu uns gekommen, aus Böhmen", erinnert er sich. 65 Jahre war er mit ihr verheiratet, ehe sie starb. Früher war Josef Hofer gerne bei politischen Diskussionen im Gasthaus in der "Mühled" dabei, heute informiert er sich über Zeitungen und Fernsehen. Obwohl es ihm schon lieber ist, seine Tauben im Voliere zu beobachten. Denn diese sind nach wie vor sein großes Hobby. Und auch darüber kann er Geschichten erzählen. Vom Schmuggeln der Tiere über die deutsche Grenze zum Beispiel.Schade findet er, dass sich die jungen Menschen überhaupt nicht mehr für Politik interessieren und teilweise nicht einmal mehr wählen gehen – das käme für ihn nicht in Frage. (fell)

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